Die Corona Pandemie – Mein Jahr 2020

Coronaferien mit 4 Kindern

Ein Beitrag zum Corona Jahr 2020 von creative_jey_.

Nachdem wir im August 2019 unser Baby im 5. Monat zu den Sternen gehen lassen mussten, hatte ich die Hoffnung das 2020 ein besseres Jahr wird.
Vielleicht klappt es mit den Regenbogenbaby?

Ich steckte so viel Hoffnung in das neue Jahr.
An der Haustür der Kita stand immer welche ansteckenden Krankheiten aktuell herumgehen. Krätze und Läuse … Na wunderbar.

Als sich das immer mehr häufte, habe ich Kind Nr. 4 nicht mehr in die Kita geschickt. Ein paar Mal sind wir zur Kita gegangen und sind gleich wieder umgedreht, da nach wie vor die selben Krankheiten vorhanden waren.
Man bekam das Problem wohl einfach nicht in den Griff.
Nach einer Floh-plage unserer Katzen, die über 6 Monate dauerte, hatte ich darauf echt keine Lust.

Plötzlich spricht man von Corona.

Ich habe inzwischen wohl ein Talent dafür Dinge, die mich runter ziehen nicht wahrzunehmen. Erst recht spät bekam ich mit das ein Virus sich schnell verbreitet. Nach einem Bericht im Fernsehen, indem man erklärt hat das alles nicht so schlimm sei, war ich beruhigt und dachte mir nichts dabei. Dann kam alles ganz anders.

Es war doch alles viel schlimmer. Schulen wurden geschlossen.
Einkaufen wie früher unmöglich. Dinge, die wir als Großfamilie benötigten, nicht mehr zu kaufen. Ja ich gebe es zu, ich habe auch gehamstert.
Viel für den Haushalt, die Haustiere und für uns. Wir kamen gut einen Monat damit hin. Mir fiel aber auf das man mich immer komisch anschaute, dabei kaufen wir bei 6 Personen mit einem Zoo zu Hause immer viel ein.

Corona Lockdown – Plötzlich Lehrerin.

Ich habe mich absolut nicht gefreut, als ich nun vor der Aufgabe stand mit 3 Kindern zu lernen und ein Kind zu bespaßen. Mein jüngster Sohn ging deutlich unter.

Die Motivation der Kinder schrumpfte von Tag zu Tag. Von Seiten der Lehrer wurde immer wieder massiv Druck gemacht. Das wir Schuld sind, wenn die Kinder den Stoff nicht schaffen. Nun, ich bin nicht auf den Kopf gefallen und kann gut helfen.
 Aber es gibt auch andere Eltern, die große Probleme (alleine mit der Sprache) hatten.

Was sollen die Kinder denn machen? Da schossen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Immer wieder machte ich mir große Vorwürfe, wenn wir an einem Tag nicht geschafft haben, was wir hätten schaffen müssen, um diesen blöden Wochenplan abzuarbeiten.  Meine Freundin arbeitete 6 Schulstunden täglich durch mit ihren 7 Schulkindern.
Ich habe das nicht geschafft. Höchstens 3 -4 Stunden. Oft haben wir das Lernen auch abgebrochen, da keiner mehr konnte.

Was haben die Lehrer sich nur gedacht? In einem Umfeld wo man zu Hause ist und kein gesondertes Klassenzimmer hat, kann man einfach nicht lernen wie in der Schule. Man merkte aber auch die Überforderung der Lehrer. Die möchten ihren Schulstoff schaffen und dann kommt so ein Mist.
Noch heute erlebe ich an allen Ecken eine absolute Überforderung mit der Situation.

Was unternimmt man in Zeiten von Corona mit den Kindern?

Es war ganz klar das wir raus mussten. Aber da ist ein Virus den keiner einschätzen kann. Schon verrückt, fast alles geschlossen.
Nicht mal die nötigen Schuhe konnten wir kaufen.
Die Onlinebestellung fiel zu groß aus.

Action hatte zu, wo wir sonst alles zum Basteln kauften. Ein Glück, wir hatten unsere Bastelecke und genug da um andere Dinge zu machen.
Fakt ist nur drinnen hocken, da fällt einem die Decke auf den Kopf.
Spielplatz? Nein, der war ja auch geschlossen.

Also fingen wir an wandern zu gehen. Jeden Wald zu erforschen den wir in der Nähe haben. Wir waren eine der ersten Familien, die nur mit Maske nach draußen gingen. Oh mein Gott, wir wurden verbal so angegriffen und immer wieder verurteilt. Es war deutlich zu merken wie aggressiv die Menschen nach und nach wurden. In den Wald gehen, Nachtwanderungen machen und die Gegend neu kennenlernen. Als wir jeden Winkel kannten, erweiterten wir den Umkreis einfach. 4-6 Stunden wandern, mit Verpflegung, kein Problem.

Ich suchte dann nach Ecke die recht in der Nähe waren, wo man auch schwimmen gehen kann. Siehe da, ich fand heraus das die Wupper nur 7-8 km weg war. Wir mussten fast bis zum Waldesrand laufen, aber das ging ohne Probleme. Hin und zurück hatten wir einen Fußmarsch von 3 Stunden.

Ich war so froh als endlich Sommerferien waren. Keine Hausaufgaben mehr auch kein Lernen, einfach Pause. In den Sommerferien hatte mein Mann zum ersten Mal seit wir zusammen sind keinen Urlaub. Ich hatte so viele Monate die Kinder zu Hause, ohne einmal Pause zu haben. Hinzu kommt für mich noch die psychische Belastung durch einen Sorgerechtsstreit. Alles eine Große Belastung.
An der Wupper konnte ich schön die Seele baumeln lassen.
Die Kinder lernten immer besser schwimmen, wenn auch nur zum Teil mit Schwimmflügeln. Das war egal.

Wir wurden so knackig braun. Haben es uns gut gehen lassen.
Warum soll ich in ein Schwimmbad gehen, wenn ich 7-8 km den ganzen Tag umsonst schwimmen kann? Auch die Nachtwanderungen habe ich genossen. Wir haben viele Tiere gesehen. Rehe, Glühwürmchen, Ratten, Igel, Schlangen und viele mehr. Wir haben uns auch zur Aufgabe gemacht Steine zu bemalen und diese auszusetzen. Es war erstaunlich wo die alle gelandet sind. Ein paar haben wir auch behalten und nun als Erinnerung in der Küche liegen.

Neue Familienmitglieder in der Coronazeit.

Schon im Mai wurde klar das wir uns einen Hund anschaffen möchten.
Das war schon so viele Jahre ein Wunsch. Jedoch mussten ganz viele Dinge passen. Wir zählen nicht zu den Menschen die sich einen Hund gekauft haben, da man seid Corona Zeit hatte, um Himmels Willen nein.
Nun ob Welpe oder schon älterer Hund, das spielte jetzt keine Rolle.
Es musste halt passen.

Ich suchte wie verrückt, schrieb viele Anfragen die unbeantwortet blieben.
Endlich fand ich eine Dame aus Wuppertal die einen Hund abzugeben hatte. Eine Zwergpinscher Dame im alter von 2 ½ Jahren.
Der Hund liebte die Kinder sofort, war mega verspielt und mochte uns auf Anhieb. Nach sehr langen beschnuppern entschieden wir Lulu zu uns zu nehmen. Es war deutlich zu sehen das es ihr nicht gut ging.
Die Krallen viel zu lang und sie machte noch einige Wochen in die Wohnung. Lulu kannte es nicht Gassi zu gehen. Sie ist noch heute sehr faul.
Seit Juni haben wir Lulu und Ende September bekamen wir einen Malteser Welpen dazu. Zu dem Zweithund haben wir uns entschieden damit Lulu mehr sozialisiert wird und das klappt wunderbar.

Nun, die Hunde lenken uns alle auch sehr von dem Theater da draußen ab .
Wir üben viel mit ihnen, damit sie mehr lernen. Die Hunde freuen sich eh immer in den Wald zu kommen. Wir müssen vielleicht auf sehr viel verzichten Corona bedingt, aber wir haben unseren Weg gefunden trotzdem ein schönes Leben zu haben.

Wie geht das Leben nun mit Corona weiter?

Ich habe mich oft gefragt ob manche Entscheidungen falsch gewesen sind.
So schickte ich vor Monaten meine Kinder (die großen) zusammen ins Kino.
Ja das ging gut. Sie durften kein Popcorn kaufen, das hatten wir verboten wegen der Infektionsgefahr.

Seid mein Sohn verstorben ist, haben Tattoos eine heilende Wirkung für mich. Kurz vor dem ersten Todestag ließ ich mir einen Leuchtturm stechen mit einem Anker und meiner Möwe. Das hat eine sehr große Bedeutung für mich. Aber war das jetzt so richtig ?

Ich bin fest der Meinung das man sich auf beim Schulschwimmen anstecken kann. Es ist sehr schwer zu entscheiden, was man machen soll und was nicht. Gerade wo bei uns die Zahlen wieder so extrem sind überdenken wir noch mehr unser handeln. Vor allem sehe ich das es sehr wichtig ist als Mama auch mal Pause zu haben.

Ich geh auch mal gerne ohne Kinder und Hunde weg. Musik auf die Ohren und 13 km zügig gehen. Da muss jeder für sich wissen was er braucht um zur Ruhe zu kommen. Gerade auch die Kinder haben nicht begreifen können, warum sie ihre Freunde nicht sehen können. Kind Nr . 3 hatte gerade die Grundschule gewechselt, war 3 Tage da und schon war die Schule geschlossen. Für uns alle eine sehr blöde Situation.
So viele geplante Ausflüge, die alle nicht stattfinden konnten.

Mein Fazit zu Corona und dem Jahr 2020.

Nun 2020 ist noch nicht vorbei, aber ich denke das in den nächsten Monaten noch mehr passieren wird. Einige Schulen sind bei uns schon geschlossen, ich vermute das wir auch bald betroffen sind. Man hat in diesem Jahr deutlich gelernt dankbarer für seine Gesundheit zu sein.
Ich war so glücklich, wenn wir an der Wupper waren und schwimmen konnten.

Nun, ich bin eh schon mit kleinen Dingen glücklich zu machen, aber das war wie in den Urlaub zu kommen. Mussten wir nach Hause war selbst ich als Mama traurig das der Tag schon vorbei war. Da es mit unserem Regenbogenbaby nicht klappen wollte und ich durch den anderen privaten Stress einfach fertig bin, ist die Kinderplanung vorerst auf Eis gelegt.
Aber ich bin so dankbar für die zwei Hunde, die mir ganz viel Trauer nehmen.

Ja Corona ist einfach beschissen, anders kann man es nicht ausdrücken.
Ich denke einfach wenn man nicht zu hohe Ansprüche hat, dann kann man auch in dieser Situation glücklich sein.

Klar , ich mecker auch im Geschäft und unterwegs, wenn man mir zu nahe kommt. Doch ich bin dankbar rausgehen zu können und gesund zu sein.
Schöne Stunden mit Familie und Haustieren verbringen zu können.
Jetzt im Herbst kann man Kastanien und viele andere Dinge zum Basteln sammeln, da sind die Tage an denen das Wetter so richtig schlecht ist auch versorgt. Ob ein Glas halb voll oder halb leer ist liegt immer an uns selber .

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